Mageres "Ausreichend" beim Fahrradklima-Test 2024
Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024 haben sich die Städte Ulm und Neu-Ulm im Vergleich zu 2022 nicht wesentlich verbessert.
Insbesondere die mangelnde Sicherheit im Straßenverkehr haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Umfrage bemängelt.
Ergebnisse für die Stadt Ulm
502 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ulm haben am Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) mitgemacht. Im Durchschnitt erhielt die Stadt Ulm die Note 3,7 in der Gesamtbewertung der Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern. Im Schulsystem bedeutet dies ein mageres “Ausreichend“, macht Katrin Voß-Lubert, Kreisvorsitzende des ADFC Ulm/Alb-Donau deutlich. In Sachen Fahrradfreundlichkeit ist also noch deutlich Luft nach oben, so Voß-Lubert, insbesondere wenn es um die Sicherheit im Radverkehr geht.
Dennoch sei ein leichter Aufwärtstrend spürbar. 2022 lag Ulm auf Platz 17 von 40 Städten im Bund mit einer Note von 3,96. Jetzt nimmt die Stadt Platz neun ein unter 42 Orten im Bund und auf Platz zwei unter den fünf vergleichbaren Städten im Land. Besonders gut bewertet werden in Ulm:
- dass manche Einbahnstraßen von Radfahrerinnen und Radfahrern in Gegenrichtung befahren werden können
- die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Rad
- die gute Wegweisung für Radfahrerinnen und Radfahrer
Besonders schlecht werden bewertet:
- die Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen
- die Wegführung für Radfahrerinnen und Radfahrer an Baustellen
- die Breite der Radwege
Bei den Ergebnissen fällt laut Katrin Voß-Lubert auf:
- Bei der Frage nach „Fahrradförderung in letzter Zeit“ schneidet Ulm besser ab als beim letzten Fahrradklimatest (von 4,1 in 2022 auf 3,3 in 2024). Vermutlich spielen hier, so die Kreisvorsitzende, die Umwidmung von zwei Fahrspuren in der Münchner Straße sowie der neue Radweg in der Kienlesbergstraße eine Rolle. Dieser ist aber derzeit wieder gesperrt. Die Beurteilung für „Werbung für das Radfahren“ hat sich von 4,2 auf jetzt 3,6 verbessert.
- Nahezu keine Verbesserung gibt es dagegen beim Thema Sicherheit beim Radfahren. Konflikte mit Kfz (Note 4,3; 2022 war es 4,4,) als auch die Frage nach Konflikten mit Fußgängern (jetzt Note 4,0; 3,9 in 2022) wurden gleich schlecht bewertet. „Meiner Meinung nach sind die Verkehrsarten unzureichend getrennt. Hier muss nachgebessert werden“, betont Voß-Lubert. Es müsse mehr Platz für den Radverkehr geschaffen und Verkehrsraum gerechter aufgeteilt werden, lautet ihre zentrale Forderung. Auch die Tatsache, dass die Führung an Baustellen nach wie vor Schlusslicht bei den Bewertungen ist, rufe dringend nach Verbesserungen.
Die detaillierten Ergebnisse für Ulm können hier abgerufen werden.
Ergebnisse für die Stadt Neu-Ulm
Gerade noch ausreichend heißt es für die Stadt Neu-Ulm beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024. 162 Radfahrerinnen und Radfahrer haben sich daran beteiligt. Im Vergleich der Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern rangiert die Stadt Neu-Ulm mit der Note 3,9 auf Platz 49 unter 113 Orten. „Die Bewertung hat sich im Vergleich zu 2022 sogar verschlechtert, da bei 14 von 25 Fragen die Bewertung nach unten ging“, hebt Ewald Ottmann, Mitglied im Kreisvorstandsteam des ADFC Neu-Ulm, hervor.
Als Stärken nannten die Befragten
- Winterdienst auf Radwegen
- Oberfläche der Radwege
- Reinigung der Radwege
Besonders schlecht bewertet wurden in Sachen Fahrradfreundlichkeit:
- Zügiges Radfahren
- Wegführung an Baustellen
- Erreichbarkeit des Stadtzentrums
Die Ergebnisse für die Stadt Neu-Ulm können hier abgerufen werden.